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Arabische Länder kappen Beziehungen zu Katar

Montag, 5. Juni 2017 , von Freeman-Fortsetzung um 10:00

Eine folgenschwere Entscheidung wurde gefällt, die sich bereits durch den Besuch von Donald Trump in Riad angekündigt hat. Die arabischen Länder Bahrain, Saudi-Arabien, Ägypten, Vereinigten Emirat und Jemen haben die diplomatischen Beziehungen zu Katar gekappt. Der Grund, das Emirat, bestehend aus einer Halbinsel im Persischen Golf, unterstütze eine Reihe von Terroristen und sektiererischen Gruppen, die das Ziel haben, die Region zu destabilisieren, einschliesslich Moslembruderschaft, ISIS und Al-Kaida. Ausserdem propagiere das Land die Botschaften dieser Gruppen durch ihre Medien andauernd. Gemeint ist der Nachrichten- sender Al Jazeera, der aus der katarischen Hauptstadt Doha sendet. Katar hat diesen Schritt als "Kampagne der Anstiftung" bezeichnet, die "auf Lügen basiere".

Doha

Bahrain hat am Montag verkündet, es wird die diplomatischen Beziehungen zu Katar beenden und alle See- und Luftverbindungen mit Doha kappen, weil sich Katar in die inneren Angelegenheiten von Bahrain einmische. Laut einer Verlautbarung der Regierung haben die Staatsbürger von Katar 14 Tage Zeit das Land zu verlassen.

Auch Saudi-Arabien hat wegen "Schutz der nationalen Sicherheit" verkündet, es wird die Beziehungen zu Katar beenden und alle Land-, See- und Luftverbindungen schliessen.

Die von den Saudis angeführte Koalition verkündete, die Teilnahme von Katar an den gemeinsamen Militäroperationen in Jemen werde storniert. In der Verkündung der Koalition steht, Doha unterstütze Al-Kaida und die Terrorgruppen des Islamischen Staat.

Saudi-Arabien, Bahrain und die Vereinigten Emirate haben den katarischen Diplomaten 48 Stunden gegeben, um die Länder zu verlassen.

Ägypten reiht sich in die arabischen Länder ein und Kairo verkündete die Beendigung der diplomatischen Beziehungen mit Doha. Ägypten hat alle Häfen und den Luftraum für katarische Schiffe und Flugzeuge gesperrt, wie das Aussenministerium mitteilte.

"Die Regierung der Arabische Republik Ägypten hat entschieden, die diplomatischen Beziehungen mit Katar abzubrechen, wegen der ständigen Feindschaft der katarischen Regierung gegenüber Ägypten", stand in der Mitteilung. Ausserdem wird Doha beschuldigt, Terror- organisationen, einschliesslich Moslembruderchaft, zu unterstützen.

Was für eine Farce, denn wer beschuldigt hier wen, Terrorgruppen zu unterstützen? Sie machen es ja am meisten selber. Saudi-Arabien ist Weltmeister im Sponsoring der sunnitischen radikal-islamischen Terroristen!

Aber es stimmt, die Moslembruderschaft geniesst hohen Schutz in Katar. Der Ideologe der Bruderschaft, Yusuf Al Qaradawi, ist ein Promi in Doha. Er hat Zugang zum Emir und zum Vater des Emir, Hamad bin Khalifa al-Thani.

Offensichtlich hat die Forderung von Präsident Trump, die arabischen Länder sollen entschlossenen den Kampf gegen den Terror aufnehmen, diese Reaktion bewirkt.

Es liege an den Muslimen, die Extremisten "aus ihren Gebetshäusern ... und von dieser Erde zu vertreiben", sagte Trump. Die Botschaft religiöser Führer müsse lauten: "Wenn du den Weg des Terrors wählst, dann wird dein Leben leer sein, dann wird dein Leben kurz sein, und deine Seele ist verdammt."

Aber das ist nicht der wirkliche Grund. Es geht eher darum, Katar sucht engere Beziehungen zum Iran und wird dafür bestraft. Am Wochenende haben der Herrscher von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, und der iranische Präsident Hassan Rouhani über die neue Situation telefoniert.

Eine Verständigung zwischen Teheran und Doha könnte zu einer Konfrontation mit Washington führen, da die Amerikaner eine sehr grosse Militärbasis in Katar betreiben. Die Al Udeid Air Base ist der vorgelagerte Standort von CENTCOM und der US Air Force mit Tausenden stationierten US-Soldaten.

Der aktuelle Abbruch der Diplomatischen Beziehungen könnte eine Vorstufe zum möglichen Krieg gegen den Iran sein. Jedenfalls wird die Verschiffung von Öl und Gas im Persischen Golf damit bedroht. Sollte Doha als OPEC-Mitglied entscheiden sich mit dem Iran und Irak zusammen zu tun, dann ist die Zukunft von OPEC gefährdet.

Eines dürfen wir nicht vergessen, der ganze Proxy-Krieg in Syrien begann vor 6 Jahren hauptsächlich wegen Katar, denn als Exportweltmeister für Gas wollten sie unbedingt eine Pipeline durch Syrien haben, um ihr Gas nach Europa zu verkaufen. Assad sagte nein und wollte das Gasgeschäft mit Irak und Iran machen. Mal schauen ob der Scheich von Katar seine Begierde für Syrien aufgegeben hat.

Und zur Erinnerung, Obama benutzte Katar um sagenhafte 20'000 Tonnen an Militärgerät an die Terroristen in Libyen und Syrien zu liefern, damit sie damit einen Regimewechel durchführen, also Gaddafi und Assad töten. Und Hillary hat den Kataris für über 9 Milliarden Dollar amerikanische Waffen verkauft.

Dann noch was wegen Brot und Spiele. Sollten wirklich Land-, See- und Luftverbindungen nach Katar eingeschränkt werden, dann ist die Durchführung der Fussballweltmeisterschaft 2022 dort gefährdet.

insgesamt 7 Kommentare:

  1. Capote sagt:

    Wahrscheinlich ist dasGegenteil von dem, was gesagt wird der Fall. Irans Truppen kämpfen in Syrien gegen Al-Quaida und Al-Nusra, die von den USA und Saudi-Arabien alimentiert werden. Wenn Katar nun die Iranische Karte spielen will, muss es genau seine Unterstützung für den sunnitischen Terror einstellen, dafür wird es aus dem amerikanisch-sunnitischen Terroristenclub ausgeschlossen.

    Katar sieht, der Krieg in Syrien gegen Russland ist nicht mehr zu gewinnen, also arrangiert man sich besser, um wenigstens ein Stück vom Kuchen abzubekommen, bzw. Durchleitungsrechte für die allfällig zu bauende Gaspipelines.

    Saudi-Arabien und USA setzen immer noch auf einen Sieg durch Terrorzermürbung, dass THE DONALD nicht an einen friedlichen Ausgleich denkt, ist inzwischen auch klar, ob Katar sich einen Gefallen mit dem Seitenwechsel getan hat, bleibt abzuwarten.

  1. Falke888 sagt:

    Katar und der Krieg in Syrien ist eine Sache, der geplante Krieg gegen Iran eine Andere.

    Trump hat in der Aipac den Krieg gegen den Iran versprochen. Schiiten und Sunniten sollen sich gegenseitig vernichten bis von ihnen keiner übrig bleibt. Die Völker dürfen sich dort nicht entwickeln, siehe Iran keine Einmischung, siehe Korea keine Einmischung. Heute sind diese Länder fähig Dinge zu bauen von denen vor 30 Jahren niemand geahnt hatte. Katar macht hier nicht mit (Allianz gegen Iran).

  1. Es wäre gut wenn Qatar aufhört terroristen in Syrien zu unterstützen und mehr Freundschaft mit dem Iran zu bauen!!!.Qatar kann mehr unabhängiger von dem Saudi-Regime denken!!!

  1. Egal wie die versuchen (wirklich) alles um es zu einem grossen Krieg kommen zu lassen

  1. Anonym sagt:

    @Falke888
    Dabei vergisst Trump die Warnung, die ein hochrangiger chinesischer General vor etwa zwei Jahren aussprach!
    "China wird einen Angriff auf den Iran wie einen Angriff auf China werten und den Iran selbst um die Gefahr eines 3. Weltkrieges verteidigen!" ...
    so in etwa der Wortlaut ... Auch Russland wird dann auf iranischer Seite stehen.

  1. NICF-Nettie sagt:

    Dazu passt ja heutige Meldung, das IS und jeder weiss wer die steuert (CIA), machen sie aber im religösen Wahn auch selbstständig, ganz aktuell in Theran ein Anschlag im Parlament gemacht hat. Im Iran!!! Soweit ich weiss, ist der IS da bisher nicht Terrormäßig aktiv gewesen, kann mich aber auch irren.

  1. Da haben sie sich auf den Schwächsten,aber Finazel potentesten, als SÜNDENBOCK geeinigt. Bei seiner Herrschaftsvisite, in SAU Arabien, hat Trump, den Katar wohl zum Abschuss freigegeben. Wahrscheinlich darf sich SAU Arabien, den Katar Einverleiben, denn die Rüstungsbestellungen, in den USA, müssen ja von irgend was, bezahlt werden und die Kasse in SAU Arabien ist leer.